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Passfotos sehen einen an, Gesichter von Menschen, die längst tot sind. Dass sie einst lebten, wird bewiesen durch Arbeits- und Aufenthaltserlaubnisse, durch Stempel und Eintragungen, Embleme und Schriftzeichen, deren grafischer Rhythmus, sei er in feinen handschriftlichen Zügen oder in gedruckter Form sichtbar, durchaus mit den Bildern konkurrieren kann. Wer sich mit den Dokumenten auseinandersetzt, wird tief berührt und fühlt sich zugleich auf Distanz gehalten. Die 1967 in Buenos Aires geborene Künstlerin Silvina der Meguerdichian hat die Ausweispapiere vergrößert und die einzelnen Seiten in Plastikfolie eingeschweißt; das bringt sie dem Betrachter so nah, als sähe er den Verstorbenen beinahe ins Herz und läse in ihrem Leben wie in den Seiten eines offenen Buches – aber gleichzeitig scheint die Vergangenheit damit endgültig entrückt und unerreichbar versiegelt.
Das Flackern der Bedeutungen zwischen Nähe und Entfernung, Individuum und Gesellschaft, Vergangenem und Gegenwärtigem fordert den Betrachter bei Silvina der Meguerdichian immer wieder heraus und bildet eine unerschöpfliche Faszination. Die Künstlerin investiert dabei vor allem ein Stück ihrer privaten Familiengeschichte, die geprägt ist von einem Trauma: Es waren ihre Großeltern, die anlässlich der Massaker, ausgeübt von Türken an der armenischen Minderheit 1914/15, fliehen mussten und über Paris den Weg nach Argentinien fanden. In den meisten Familien werden solche katastrophalen Bruchstellen wohl mit der Überlebensstrategie des Verdrängens bewältigt, was dazu führt, dass der böse Zauber nie gebannt wird und stets wirksam bleibt. Auch Silvina der Meguerdichian musste sich noch in der dritten Generation mit diesem Ereignis auseinandersetzen: Sie ging im spanischsprachigen Buenos Aires auf eine armenische Schule und begann irgendwann zu fragen, wieso sie nicht in Armenien war und was das überhaupt war, Armenien...
Silvina der Meguerdichian verarbeitet das Trauma der Vertreibung, indem sie es benennt und zum Gegenstand ihrer Kunst macht. Sie klagt nicht an, sie empfindet keinerlei Hass, im Gegenteil. Endlich das zu formulieren, was einst geschah, bedeutet für sie die Möglichkeit eines Brückenschlags von den Opfern zu den Tätern über das Unmögliche hinweg. Dazu benutzt sie nicht nur authentisches Material wie beispielsweise auch Fingerabdrücke, DNA-Strukturen und Stadtpläne, sondern wählt ebenso bestimmte traditionelle Formen wie die Reihung, die Wiederholung von Einzelelementen, die mit anderen wiederum kontrastieren. Die Ausweispapiere ihrer Großeltern und deren Leidensgenossen, von denen viele noch auf der Flucht starben, setzte sie beispielsweise zusammen zu einer großen Hänge-Collage, einer Art Bild-/Wort-Teppich, dessen einzelne Felder sie, analog zu den Ornamentfeldern der “richtigen” orientalischen Teppiche, mit säuberlich gehäkelten Textilkanten verband und oben und unten mit einer blutroten “Borte” abschloss. Dem normalen Mitteleuropäer, der täglich bewusstlos über seinen heimischen Bodenbelag stolpert, wird damit nicht nur ein verdrängtes politisches Ereignis aus der Zeit des Ersten Weltkriegs in Erinnerung gerufen, sondern auch die Tatsache, dass die scheinbar austauschbaren und rein ästhetischen Dekorelemente orientalischer Teppiche ursprünglich etwas bedeuten und Inhalte evozieren wollen, die Gärten des Paradieses etwa, architektonische Gebilde als Motive des Schützens und Bergens der betenden Gläubigen oder auch Jagdszenen.
Paradiesisch jedoch geht es trotz der mitunter intensiven Farbigkeit bei Silvina der Meguerdichian nicht zu, jedenfalls nicht, wenn man etwas tiefer eindringt unter die zunächst harmlos wirkende Oberfläche. Einen anderen “Teppich” aus Bildelementen legte sie als Kreuz an, in einem dritten beschwor sie, kontrastierend zu der Collage mit den sehr persönlichen Ausweisdokumenten, die einstige Heimat der Vertriebenen in Form von Fotografien: Straßen und Plätze der Türkei, besonnt, staubig, zwischen den Häusern hier und da ein Baum, alles mutet fast banal an in seiner Alltäglichkeit. Doch zwischen die wiederum in einzelnen Feldern laminierten Bilder setzte die Künstlerin ein sich wiederholendes “Dekorelement” von bestürzender Symbolik: einen großen, länglichen Radiergummi mit dem Aufdruck “Made in Turkey” – ausradiert die Orte des Lebens für die, die fliehen mussten.
Silvina der Meguerdichian hat den beiden Kulturen, in denen sie aufwuchs, der argentinischen (die ja auf ähnlichen historischen Desastern beruht) und der armenischen mittlerweile eine dritte hinzugefügt, indem sie seit den späten achtziger Jahren in Berlin lebt, der einst geteilten Stadt, die in den Seelen der Menschen noch immer nicht zusammenwuchs – wie lange wird wohl dieses Trauma sich noch fortsetzen? Und da sie keineswegs monomanisch den armenischen Leidensweg bewusst macht, sondern sich mit den Schmerzstellen der Geschichte befasst, wo immer sie sie findet, hat sie ähnliche Collagen aus den Schicksalen deutsch-deutscher Flüchtlinge zusammengestellt. Wieder nüchterne Passfotos von Menschen, die in Verzweiflung gerieten. Wieder die auf den ersten Blick objektive Reihung von Fakten, die man als Schlag in die Magengrube empfindet, je länger man hinsieht. Und wieder die Schriftfelder, die sich wiederholen, als wären es nur dekorative Kontrastelemente, obwohl erst sie deutlich machen, was den Menschen damals geschah (“...ist in einem Kofferraum entflohen”). Überhaupt spielen Wörter bei Silvina der Meguerdichian eine nicht zu unterschätzende formale wie inhaltliche Rolle, etwa wenn sie Begriffe des Vergessens und Verdrängens als kompakten Schriftblock zwischen Bilder setzt oder gar die zahlreichen Begriffe des Tötens, gesammelt in schmerzhaft nüchterner Bestandsaufnahme.
Über die jeweils konkreten politischen Ereignisse hinaus kommt man als Betrachter nicht umhin, sich auch über seine eigene Existenz Klarheit zu erarbeiten. Jenseits der Schrecken, die in dieser Kunst verborgen liegen wie erkenntnisträchtige Schätze, enthält sie nämlich noch eine andere Aussage, nämlich dass wir alle durch die feinen Fäden des Lebens miteinander verbunden sind und dass die sich ständig fortsetzende Gegenwart aus einem dichten Netz von Beziehungen besteht. Nicht zufällig erinnern in einem von Silvina der Meguerdichian extrem vergrößerten Ausweisdokument die fälschungssicheren dünnen Lineamente an den von ihr benutzten Häkelfaden, wie er auf ihren anderen Arbeiten die laminierten Teilfelder verknüpft. Was auch immer passiert, so lernt man angesichts dieser Kunst – wir stellen es selber her, und es wirkt auf uns zurück.
Fotos de documentos nos miran directamente a los ojos. Son rostros de personas desaparecidas hace mucho tiempo. Las pruebas tangibles de sus existencias: permisos de trabajo y de residencia, sellos e inscripciones, emblemas y letras cuyo ritmo gráfico, ya sean finas caligrafías o palabras impresas, comparten el protagonismo con las fotos. Quien se confronte con el mundo de estos documentos se sentirá profundamente conmovido y perplejo a la vez.
Silvina Der-Meguerditchian, nacida en 1967 en Buenos Aires, amplía documentos y plastifica sus diversas páginas; de esta forma los aproxima tanto al observador que éste cree poder leer del corazón de los muertos y de su vida como de las páginas de un libro abierto. Al mismo tiempo, el pasado parece haberse alejado, inaccesible, sellado para siempre.
La oscilación entre distancia y cercanía, individuo y sociedad, pasado y presente es un desafío recurrente y constante a quienes se aproximan a la obra de Silvina y constituye una fuente inagotable de fascinación. La artista invierte en esto una parte de su historia privada y la de su familia, marcada por el trauma: sus abuelos, sobrevivientes de las masacres cometidas por los turcos contra los armenios entre 1914 y 1918, tuvieron que escaparse y llegaron a Buenos Aires vía París. En la mayoría de las familias, para poder sobrevivir, los recuerdos de una fractura tan terrible tienden a ser reprimidos; como consecuencia, el sortilegio nefasto no puede ser desterrado y continúa surtiendo su terrible efecto. Silvina, armenia en tercera generación, debió confrontarse a su vez con este hecho: de chica asistió a una escuela armenia en Buenos Aires y comenzó a preguntarse por qué ella misma no estaba en Armenia y qué era Armenia en realidad...
Silvina Der-Meguerditchian elabora el trauma del genocidio llamándolo por su nombre y convirtiéndolo en protagonista de su obra. El poder articular lo ocurrido en el pasado le permite a la artista tender un puente casi impensable entre víctimas y victimarios. Para esto se sirve no sólo de material auténtico como huellas digitales, estructuras de ADN y mapas de ciudades, sino también de formas tradicionales como la disposición en hilera de ornamentos y la repetición de elementos individuales en contraste con otros motivos. En una de sus obras la artista dispone los documentos de sus antepasados, algunos muertos durante las deportaciones, como en un gran collage; una especie de tapiz hecho de ornamentos, palabras e imágenes, en forma análoga a los tapices orientales „originales” unidos y enmarcados por una hebra de lana tejida al crochet y coronados en los extremos superior e inferior por un galón rojo sangre.
Al ciudadano occidental que día a día camina sobre sus alfombras sin tener idea de ello, no sólo se le recuerda un evento político de la época de la primera guerra mundial, sino también se le hace tomar conciencia de que los ornamentos en apariencia puramente decorativos e intercambiables de los tapices orientales originariamente evocaban significados. Así, por ejemplo, escenas de caza o “El jardín del paraíso”, ornamentos arquitectónicos que son símbolo de protección y cobijo de los creyentes al orar.
A pesar de la prodigalidad de colores intensos, cuando uno penetra más allá de la superficie aparentemente inofensiva del trabajo de esta artista, la obra está lejos de relatarnos escenas
paradisíacas. En otro “tapiz” que contrasta intensamente con aquel tan personal de los documentos familiares, Silvina cita antiguas plazas, barrios y calles del Imperio Otomano de principio de siglo,
fotografías de los espacios vitales de sus antepasados desterrados; soleados, polvorientos, aquí y allá un árbol entre las casas, escenas que parecen hasta banales en su cotidianeidad. Mas entre los
mosaicos plastificados de estas fotos se repite un ornamento de una simbología aterradora: una gran goma de borrar con la inscripción „Made in Turkey“ borra los espacios de vida de aquellos que
murieron y de los que tuvieron que escapar.
(….)Ante la representación de acontecimientos políticos concretos, uno como espectador no puede dejar de explorar la propia existencia. Más allá del horror, cobijado en esta obra como un tesoro de sabiduría, hay otro mensaje paralelo: todos estamos unidos por los delicados hilos de la vida y el presente, en su fluir perpetuo, está formado por una densa red de relaciones humanas. No es azar que el tejido que la artista crea en los tapices nos recuerde los filamentos antifalsificación de los documentos de identidad ampliados en algunas otras de sus obras. Lo que este arte nos recuerda, en cualquier caso, es que somos los artífices de nuestras existencias y que nuestros actos tienen repercusión sobre el tejido de nuestra identidad.
Passport photos look you straight in the eye. Faces of people that have long been dead. Proof that they once lived is found in work and residence permits, stamps and entries, emblems and lettering. The names and words in delicate handwriting or print display a graphic rhythm which can compete on even terms with the pictures. Anyone who delves into the world of the documents is profoundly moved and simultaneously feels kept at a distance. Silvina Der-Meguerditchian, born in Buenos Aires in 1967, enlarged the identity papers and encapsulated the individual pages in plastic foil. This brings them into such sharp focus that the viewer has the impression of seeing into the hearts of the deceased and reading from their lives as if they were an open book. But at the same time the artist's rearrangement seems to put the past out of reach, sealed and sequestered forever.
The flickering of meanings between proximity and distance, individual and society, past and present, challenges the viewer of Silvina Der-Meguerditchian's work again and again and inspires inexhaustible fascination. The artist invests a piece of her own family history, the trauma of her grandparents, in her creations. They had to flee the massacres perpetrated by the Turks on the Armenian minority in 1914-15 and found their way via Paris to Argentina. Most families would resort to repression as a defense mechanism to handle such catastrophic ruptures. But this strategy does not allow descendants to break the evil spell. The atrocity haunts them permanently. Silvina Der-Meguerditchian had to cope with this specter as a representative of the third generation. She attended an Armenian school in Spanish-speaking Buenos Aires and at some point began to ask why she was not in Armenia and to explore the very concept of "Armenia".
Silvina Der-Meguerditchian deals with the trauma of expulsion by calling it by name and making it the focus of her art. She does not accuse, she experiences no hatred, on the contrary. Being able finally to define what once happened gives her a way of building a bridge from the victims to the perpetrators over an impossible gulf. Her tools are authentic materials such as fingerprints, DNA structures and city maps as well as certain traditional forms like alignment and repetition of individual elements which contrast with others. For instance, she arrays the identity papers of her grandparents and their fellow refugees, many of whom died during their flight, into a large hanging collage, a kind of image-word quilt, weaving the individual patches together like the ornamental fields of a "genuine" Oriental rug , with finely crocheted textile joints, framed at the top and the bottom by a crimson border. Normal Central Europeans, who thoughtlessly trudge across their living room floor covering every day, are not only reminded of a repressed World War I political event They are also made aware of the fact that the apparently exchangeable and purely esthetic decorative features of Oriental rugs once had significance and were used to portray things like the gardens of paradise, architectural structures symbolizing protection and safety of praying believers, or hunting scenes.
However, Silvina Der-Meguerditchian does not depict paradise by a long shot, despite her splurges of intensive coloration. You are bound to realize this if you penetrate below the initially innocuous surface. She arranged a second, graphic "quilt" as a cross and created a third -- in contrast to the collage with the very personal credentials -- to conjure up an image of the deported people's lost homeland, using photographs of streets and squares in Turkey. Sunlit, dusty, a tree here and there between the buildings. The everyday motifs make it all appear almost trivial. But between the pictures, laminated in individual fields, the artist inserted a repetitive "element of decoration" with stunning symbolism, a large, elongated eraser with that says "Made in Turkey" and proceeds to rub out the stations of life belonging to those who had to flee.
In the meantime, Silvina Der-Meguerditchian has added a third dimension to the two cultures she grew up in - the Argentine (which has absorbed similar historical disasters) and the Armenian. Since the late 1980s she has lived in the formerly divided city of Berlin, still an unhealed wound in the psyches of its citizens. How long will this trauma continue to plague German souls? Far from displaying a one-track mind dwelling only on the Armenian ordeal, she tackles the festering sores of history wherever she encounters them. The many-faceted artist has compiled similar collages from the fates of German Iron Curtain refugees. Again sober passport photos of people who defected out of desperation. At first glance, again an objective juxtaposition of facts which knock the wind out of you if you look at them long enough. Again the fields of writing that repeat themselves as if they were mere decoration although these elements are required to clarify what happened to many East Germans ("...managed to flee in the trunk of a car"). In general, one should not underestimate the role words play in Silvina Der-Meguerditchian's art in presenting form and fact. For instance, when she places terms of repressing and forgetting as a compact verbal block between pictures, or when she lists the numerous words for killing in a painfully austere inventory.
In regarding the representations of concrete political events, one cannot avoid exploring one's own destiny. Beyond the horrors which are
embedded like philosophical treasures in the fabric of this art, it makes another statement, namely that we are all connected by the fine threads of life and that the constantly emerging present is
made up of a dense network of relationships. It is not a matter of chance that in an identification document, greatly magnified by Silvina Der-Meguerditchian the forgery-proof watermark filaments
remind us of the crocheting she uses and takes up where the laminated components of other works leave off. No matter what happens, this art teaches us something -- we make something out of it
ourselves, and our creativity influences us in return.
Des photos de passeports vous regardent droit dans les yeux. Visages de personnes depuis longtemps disparues. Les preuves tangibles de leur existence se retrouvent dans des permis de travail et de résidence, des tampons d’entrées, des emblèmes, des titres. Des noms, des mots, délicatement calligraphiés ou imprimés, composent un rythme graphique en concurrence directe avec les photos. Celui qui se plonge dans le monde de ces documents est à la fois profondément bouleversé et tenu à distance. Silvina Der-Meguerdichian, née à Buenos Aires en 1967, agrandit des pages de papiers d’identité et les plastifie. Ce procédé, qui confère aux images des contours vifs, donne l’impression à l’observateur de plonger dans le cœur même des disparus et de lire leurs vies comme dans les pages d’un livre grand ouvert. Mais en même temps, les remaniements de l’artiste semblent mettre le passé hors d’atteinte, un passé scellé et inaccessible à jamais.
La variabilité des significations entre proximité et distance, individu et société, passé et présent, défie encore et encore la personne qui se trouve face au travail de Silvina Der-Merguerdichian et inspire une fascination inexhaustible. Dans ses œuvres, l’artiste explore une partie de l’histoire de sa propre famille, le traumatisme de ses grands-parents qui durent fuir les massacres perpétrés par les Turcs sur la minorité Arménienne en 1914-1915 et qui émigrèrent, via Paris, en Argentine.
Silvina Der-Merguerdichian travaille sur le traumatisme du génocide en le nommant. Réussir à définir enfin les événements passés, lui permet de jeter un pont sur le gouffre incommensurable qui sépare les victimes et les bourreaux. Elles associe des outils authentiques : empreintes digitales, structures ADN, cartes routières à des formes graphiques traditionnelles comme les alignements et la répétition d’éléments individuels qui contrastent. Par exemple, elle dispose les papiers d’identité de ses grands-parents, survivants du génocide, en un grand collage suspendu, une sorte de mosaïne image-mot. Chaque élément est relié à l’autre par tissage, les jonctions finement crochetées, ce qui crée un motif de « véritable » tapis oriental, encadré dans la partie inférieure et supérieure par un liseré pourpre. Les Européens qui chaque jour marchent avec insouciance sur les tapis de leur salon sont confrontés à un événement politique que l’on a dissimulé lors de la première guerre mondiale.
Silvina Der-Merguerdichian, cependant, ne décrit pas le paradis, malgré sa prodigalité intensive de couleurs. Vous êtes voué à le découvrir si vous pénétrez sous l’inoffensive surface initiale. Un second « tapis » graphique est représenté en forme de croix puis un troisième – en opposition au collage des pièces d’identité personnalisées – pour conjurer l’image de la patrie perdue des déportés – fait de photographies de rues et de places en Turquie. Soleil, poussière, un arbre de-ci, de-là entre les immeubles. Les motifs quotidiens le rendraient presque trivial. Mais entre les photos, laminé dans des champs individuels, l’artiste insère un « élément de décoration » répétitif, au symbolisme frappant : une grande gomme de forme allongée, inscrite « Fait en Turquie », qui commence à effacer les lieux où vécurent tous ceux qui ont été massacrés.
Au vu des représentations d’événements politiques concrets, on ne peut s’empêcher d’explorer son propre destin. Au-delà des horreurs, encastrées
tels des trésors philosophiques dans la matière de l’art, c’est une autre déclaration que l’on nous fait, savoir que nous sommes tous reliés les uns aux autres par les fils délicats de la vie et que
le présent, en perpétuelle émergence, est composé d’un réseau dense de relations. Ce n’est pas par hasard si sur un document d’identité, magnifié par Silvina Der-Merguerdichian, les filaments
anti-falsification nous rappellent le tissage qu’elle crée. Quoi qu’il se passe, on le comprend dans son travail – nous sommes les artisans des événements qui nous touchent.