In ihre Installation "La persistance de la lumière" thematisiert Der Meguerditchian einen urbanen Raum, der sich in der jüngsten Zeit durch seine Zerstörung in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat: Aleppo. Dieser Ort, den die Künstlerin besucht und noch in „heilem“ Zustand erlebt hat, existiert in der Gegenwart nur noch als Trümmerhaufen. Es ist aber ebenso eine Erfahrung, die kollektiv werden kann, wenn es in einem ganz anderen Bericht heißt: der botanische Garten von Salerno (der erste medizinischer Garten der Geschichte) ist restauriert worden. Bei der Umgrabung der Erden kamen Samen wieder mit Licht in Berührung. Die Gärtner trauten ihre Augen nicht, längst vergessene Pflanzen wuchsen aus den Beeten empor. Silvina Der-Meguerditchian überlagert in ihrer Installation das Wissen um die Zerstörung und diesen Bericht vom neuen Emporkeimen. „La persistence de la lumière“ handelt so von der Kraft, die das Licht, im stummen Widerspruch zur Geschichte, besitzt. (Berthold Reiss)